[Letzte Aktualisierung am 08.04.2024]

“Der Karfreitag ist in den christlichen Kirchen der Gedenktag an die Kreuzigung von Jesus Christus auf dem Berg Golgatha vor den Toren von Jerusalem. Der Name dieses Tages geht auf das althochdeutsche Wort „kara“ zurück und bedeutet Klage oder Trauer. Der Karfreitag ist der Höhepunkt der Passionszeit. Christinnen und Christen erinnern sich in diesen sechseinhalb Wochen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage in der evangelischen Kirche.” (Textquelle: Mit freundlicher Genehmigung – Evangelischer Kirchenverband Köln und Region)

Dieser Tag markiert den wichtigsten Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit! Denn an diesem Tag wurden alle Schuld, alle Schmerzen, alles Leid und der Tod für immer überwunden – durch den Opfertod Jesu am Kreuz. Denn wäre Jesus nicht diesen Tod für uns gestorben, hätte es auch keine Auferstehung am dritten Tag (Ostern) gegeben. Eine Antwort darauf gibt Jesus nach seiner Auferstehung später selbst zwei “Emmaus-Jüngern”: “Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?” (Lukas 24,26).

Details aus der Kreuzigungstafel – Colmar – Unterlinden Museum – Der Isenheimer Altar 1512-16 von Matthias Grünewald (ca. 1470-1528)
Oberer Bildausschnitt – Bildquelle: WikiMedia Autor: Txllxt_TxllxT Lizenz: CC BY-SA 4.0 de

Die Bedeutung dieses Leidens und Sterbens hatte Jesaja, ein Prophet, der in Israel lebte, schon viele hundert Jahre vorher (ca. 700 Jahre!) von Jesus vorausgesagt und so beschrieben:

“In Wahrheit hat er unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich genommen. Wir aber hielten ihn für einen Ausgestoßenen, der von Gott geschlagen und gedemütigt wird. Doch er wurde gequält, weil wir schuldig waren. Er wurde misshandelt, weil wir uns verfehlt hatten. Er ertrug die Schläge, damit wir Frieden haben. Er wurde verwundet, damit wir geheilt werden. Wir hatten uns verirrt wie Schafe. Jeder kümmerte sich nur um seinen eigenen Weg. Aber der Herr lud all unsere Schuld auf ihn.”

Jesaja 53, 4-6 (Basisbibel 2021)

Das alles war unausweichlich geworden, weil Gott in all seiner Liebe zu uns, einfach die Trennung der Menschen von IHM nicht länger ertragen konnte. “Aus Liebe hat Gott uns schon vor Erschaffung der Welt in Christus dazu bestimmt, vor ihm heilig zu sein und befreit von Schuld.” (Epheser 1,4). Deshalb gab ER sein Liebstes, seinen eigenen Sohn. Es gab keine andere Möglichkeit, als dass Jesus für uns, für dich und mich, diesen Weg gegangen ist, damit wir wieder einen Zugang, eine Verbindung zu Gott, unserem Vater, haben können.

Dieser Karfreitag vor 2000 Jahren war zugleich einer der bedeutendsten Tage im Leben von Jesus selbst hier auf dieser Erde. Weil Jesus nicht nur Gottes Sohn war und ist, so war er ebenso auch ein wirklicher Mensch, mit “Leib und Seele”. Deshalb hat ER sein Leiden und seinen menschlichen Tod genauso erlebt, wie es ein “normaler” Mensch möglicherweise auch durchgemacht hätte – mit allen Schmerzen, mit allen Ängsten, mit aller Verlassenheit, und mit aller Macht!

Folgende Worte, die Jesus am Kreuz voller Verzweiflung in den Himmel schreit, veranschaulichen sehr eindrücklich diese Situation: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?” (Matthäus 27,46). Weil ER all dies genauso “menschlich” erlebt hat, kann er uns vollkommen verstehen, will uns helfen und nah sein – auch in unserem/meinem persönlichen Leid, in Krankheit, in Schmerzen – und selbst in einer scheinbaren Gott-Verlassenheit!

Nur gut, dass es nicht bei diesem Tod Jesu geblieben ist, sondern der Triumph dann mit der Auferstehung zu Ostern geschehen ist. Daher brauchen wir nicht am Karfreitag stehen bleiben, sondern wir dürfen eine große Zuversicht haben auf das, was Jesus uns in folgenden Worten zusagt:

Jena im April 2024
J. Pasternack

Kein Ostern ohne Karfreitag