Alles begann mit der Gründung eines Gebetskreises am 3. November 1911 im Gasthaus „Deutsches Haus“ in Jena, nachdem ein junger Philologe im Allianzhaus in Bad Blankenburg zum Glauben gekommen war. Schon im folgenden Frühjahr wurde der erste Prediger, Hermann Günther, eingestellt. Die rasch wachsende Gemeinde erwarb im Februar 1919 das Haus in der Wagnergasse 28, welches zuvor einem Maskenverleih gehörte. In diesem Gebäude befinden sich bis heute unsere Räumlichkeiten.

In der wirtschaftlichen Notzeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg war es üblich, dass jeder Gottesdienstbesucher ein Brikett mitbrachte, damit der Gemeinschaftssaal überhaupt beheizt werden konnte.

Die LKG Jena konnte trotz der beiden Weltkriege und der durch staatliche Reglementierungen geprägten DDR-Zeit immer Gottesdienste feiern sowie Kindern und Jugendlichen Gottes Liebe weitergeben. 2011 konnten wir voller Dankbarkeit das 100-jährige Bestehen der LKG Jena feiern.

Zeitleiste

14. April 1912

Der erste Prediger, Hermann Günther aus Falkenstein/Vogtland, wird in sein Amt eingeführt. Im selben Jahr folgt die erste Evangelisation mit Pastor Ernst Modersohn aus Bad Blankenburg.

1914–1918

Erster Weltkrieg: Das Lokal in der Grietgasse ist erdrückend voll, anfänglich gibt es „Kriegsgebetsstunden“

1. August 1917

Die erste Diakonisse, Schwester Sophie Meyer, wird angestellt.

17. Februar 1919

Erwerb des jetzigen Gemeinschaftshauses in der Wagnergasse 28.

1928

Umbau des gesamten Erdgeschosses zum Gemeindesaal. Nun gibt es Platz für 350 bis 400 Personen.

1943 bis 1947

In der wirtschaftlichen Notzeit wird von jedem Besucher pro Veranstaltung ein Brikett erbeten, damit der Gemeindesaal beheizt werden kann.

1945–1990

DDR-Zeit: Trotz staatlicher Reglementierung gibt es kontinuierlich Kinder- und Jugendarbeit mit vielen Aktivitäten wie Freizeiten, Musik, Sport und diakonischen Einsätzen.

1990

Nach dem Fall der Mauer nutzen auch Mitglieder der Gemeinde die neue Freiheit und beteiligen sich an Hilfstransporten für Ost-Europa.

1992–1995

Sanierung und Umbau des Gemeinschaftshauses.

2004

Bibelausstellung in der Goethe-Galerie, dem größten Einkaufszentrum der Stadt.

2009

Nachdem bereits in den Vorjahren einzelne Musicals aufgeführt wurden, wird erstmals ein Weihnachts-Musical einstudiert. Diese Form von Familien-Musical wird ein Markenzeichen der Gemeinde und kommt in den Folgejahren vielfach auch im Rahmenprogramm des Jenaer Weihnachtsmarktes und an Schulen zur Aufführung.

2011

100-jähriges Jubiläum der Landeskirchlichen Gemeinschaft mit diversen Kinder- und Familienfesten, Jubiläumsgottesdiensten, Vortragsreihen u. a. mit Arno Backhaus.

2015

Erstmals kommt ein junger Mann aus Afghanistan für mehrere Monate im Kirchenasyl bei uns unter. Die Gemeinde organisiert Verpflegung, Unterricht und Betreuung. Weitere Kirchenasyle folgen.

2020

Corona-Pandemie: Während des ersten Lockdowns im Frühjahr gibt es ersatzweise einen Video-Gottesdienst. Als wieder Präsenz-Gottesdienste stattfinden können, richten wir einen Live-Stream ein.

2023

Mit der Veranstaltungsreihe „MyWay“ erproben wir in Zusammenarbeit mit der dzm ein neues, niedrigschwelliges Format, um insbesondere gemeinde- und glaubensferne Menschen zu erreichen.