[Letzte Aktualisierung am 11.12.2021]

“Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, …” der Anfang eines bekannten Kinderliedes, das im Moment öfter zitiert wird. Es ist wieder Adventszeit! Doch welche Bedeutung hat diese Zeit vor Weihnachten? Ist sie wirklich nur dafür gemacht, dass wir uns in dieser Zeit auf Weihnachten vorbereiten, mit all dem Stress, den wir uns oft selbst machen? Oder ist es viel mehr?

Geschichte

Der Begriff “Advent” leitet sich aus dem lateinischen Wort “adventus” ab und bedeutet so viel wie “Ankunft”. Ankunft – Ankommen – Eintreffen – Willkommen! Das sind alles Synonyme für den Advent. Insgesamt werden seit vielen hundert Jahren vier Adventssonntage gezählt. Und nicht zuletzt bedeutet Advent auch “Warten”.

Geschichtlich gesehen geht die Tradition der Adventszeit, so wie wir sie heute begehen, auf Papst Gregor den Großen zurück. Er hat im 7. Jahrhundert die damals traditionelle Anzahl der Sonntage der Adventszeit von sechs auf vier festgelegt. Die in diesem Zusammenhang existierende Tradition eines “Adventskranzes” mit vier Kerzen kam erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf und geht auf den evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern zurück.

Warten – Erwartung

Die Adventszeit und Weihnachten sind doch mehr als die Besorgung von Geschenken, das Schmücken des Baumes und die Zubereitung eines köstlichen Essens am 1. Feiertag nach Weihnachten. Sie ist eine Zeit des Wartens und damit auch die Zeit der Ankunft.

Wenn wir auf Etwas warten, dann haben wir in gewisser Weise eine Er-Wartung, eine Haltung, ein Gefühl, dass etwas Bestimmtes eintrifft oder geschieht. Sei es das Warten auf die Bahn oder den Bus, auf die Ergebnisse einer hoffentlich bestandenen Prüfung, auf einen lieben Menschen oder gerade in dieser Zeit: auf einen negativen Corona-Test. Mit diesem Warten ist eben auch fast immer eine Erwartung verknüpft, die über das reine Warten hinausgeht. Auf was warten Sie oder was erwarten Sie?

Ankunft – Erfüllung

Das oben angefangene Kinderlied geht ja noch weiter: “… erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.” Verstehen wir und unsere Kinder heute eigentlich noch, wenn hier vom “Christkind” gesprochen wird? Wer ist dieses “Christkind”? Ein guter Engel, der Kindern zu Weihnachten die Geschenke bringt?

Auch wenn es durch die allgemeine Tradition oft anders verstanden wird: Der wesentliche Hintergrund dieses “Christkindes” geht auf das Kind in der Krippe zurück. Es ist also niemand anderes als Jesus Christus selbst, der Sohn des lebendigen Gottes, dessen Geburt wir zu Weihnachten feiern. Ja, auf IHN hin deutet das “Christkind”, das nach vier Sonntagen „vor der Tür steht“. Vor welcher Tür? Nur vor unserer Wohnungstür?

Es ist kein Geheimnis, von welcher Tür hier noch die Rede sein könnte! Im übertragenen Sinn ist es die “Tür” zu unserem Herzen, zu uns selbst. Lassen wir IHN zu uns hinein, dann erhalten wir Zugang zu einem Leben, das uns viel mehr geben kann, als wir es uns nur vorstellen könnten.

Jesus Christus spricht: Merkst du es denn nicht? Noch stehe ich vor deiner Tür und klopfe an. Wer jetzt auf meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und Gemeinschaft mit ihm haben.

Offenbarung des Johannes 3,20 – nach der Bibelübersetzung “Hoffnung für Alle”, 2015

Heißen wir IHN in unserem Leben willkommen?!

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Advent, Advent