Ausschnitte aus einer Predigt, gehalten am 06.06.2021 in der LKG Jena von Ulrich Schmidt

Predigttext: 1. Johannes 4, 16b – 21

Wie von Gott reden? Wie können wir von Gott reden? Eben haben wir gesungen: Er ist das Zentrum der Geschichte. Er ist der Anker in der Zeit. Er ist Ursprung allen Lebens und unser Ziel in Ewigkeit – In einem älteren Lied heißt es: Stern auf den ich schaue Fels auf dem ich steh. Führer, dem ich traue, Stab an dem ich geh. Brot, von dem ich lebe… Bilder Vergleiche, die Jesus auch selbst gebraucht hat und die uns etwas von Gott deutlich machen wollen. Wir können auch noch viele andere Vergleiche suchen. Gott ist wie… Nie werden wir Gott in seinem ganzen Wesen erfassen. Wenn ich Euch bitten würde, ein Bild von Gott zu malen, was würdet ihr zeichnen?

  • Irgendein altes Klischee-Bild: einen alten Mann mit grauem Bart, der auf einer Wolke sitzt?
  • Oder ist Gott für dich so was wie ein Notnagel? an dem man sich festhalten kann, wenn man selbst nicht mehr weiterkommt und mit seinem Latein am Ende ist?
  • Oder hast du dir aus allen möglichen und unmöglichen Religionen dein Bild von Gott selbst zurecht gepuzzelt?
  • Vielleicht bist du auch eher für das Abstrakte und malst einfach ein Dreieck, das sog. Gottesauge: dass wäre gleichzeitig ein Vergleich mit der Trinität Gott-Vater, Gott-Sohn, Heiliger Geist.

Oder würdest du einfach nur durch Farben etwas über Gott zum Ausdruck bringen?

  • Viel Rot ist dabei für Kraft und Liebe, sein Blut für uns vergossen
  • Blau für Herrschaft und Hoheit und
  • Gelb für die Strahlkraft, die alles durchdringt.
  • Grün für seine Schöpfung

Als Christen haben wir dieses große Problem: wir wollen von Gott reden und von ihm erzählen, aber wir können es eigentlich nicht, denn Gott ist Gott und uns steht nur unsere menschliche Sprache zur Verfügung.

Uns steht kein Gott zur Verfügung, den man sehen kann, kein Gott, den wir anfassen könnten, kein Gott, dem wir eine Gestalt geben könnten. Wo Menschen in der Bibel Gott begegnen, da ist Gott nicht sichtbar, weder bei Mose im Dornbusch, noch beim Propheten Elia in der Stille, noch bei Abraham in den drei Fremden. Nun gut, wir können auf Jesus zeigen. – seht, da ist Gott. „Ich und der Vater sind eins“ – hat Jesus gesagt. Aber da sehen wir eben nur Gott als Menschen, der die göttlichen Eigenschaften abgelegt hat, Allgegenwart – Allmacht – Allwissenheit. Und wohl dem, der in dem Gekreuzigten Jesus von Nazareth Gott erkennt. Ja am Kreuz sehen wir Gott – aber da sehen wir ihn in seiner Ohnmacht. Der Hauptmann hat das als einer der ersten erkannt. „Dieser ist wirklich Gottes Sohn gewesen.“ […]

Predigttext: 1. Johannes 4, 16b – 21:

Gott ist Liebe. Wer in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott lebt in ihm. 17 Auch darin hat die Liebe Gottes bei uns ihr Ziel erreicht, dass wir dem Tag des Gerichts voller Zuversicht entgegensehen; denn so wie Christus mit dem Vater verbunden ist, so sind ja auch wir es in dieser Welt. 18 Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und vor der Strafe zittert, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht. 19 Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat. 20 Wenn jemand behauptet: “Ich liebe Gott”, und dabei seinen Bruder oder seine Schwester hasst, dann lügt er. Wenn er seine Glaubensgeschwister, die er sieht, nicht liebt, dann kann er Gott, den er nicht sieht, erst recht nicht lieben. 21 Gott gab uns dieses Gebot: Wer ihn liebt, muss auch seinen Bruder und seine Schwester lieben.

Die komplette Predigt jetzt hier Anhören: