Ausschnitt aus einer Predigt, gehalten am 20.06.2021 in der LKG Jena von Ulrich Schmidt

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde, erzählet’s den Heiden:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.


Johann Ludwig Konrad Allendorf 1693-1773


Worüber hast du dich in der letzten Woche gefreut? – Ich hab‘ mich gefreut, dass ich von Orlamünde zurück nicht im Stau in der Kahlaischen Straße stehen musste, sondern freie Fahrt hatte. (und zwar am Mittwoch und auch gestern.) Freude – was ist das eigentlich? Freude ist eine Emotion, zu der, im Normalfall, jeder Mensch fähig ist. Wenn du in einen Kinderwagen siehst und das Baby lächelt, lächelst du unweigerlich zurück.

Du kannst das auch an der Ampel ausprobieren. Lächle die an, die gegenüber der Straße stehen und du wirst ein Lächeln zurück bekommen… meistens. Biologisch ausgedrückt wird Freude durch eine Vielzahl von Botenstoffen wie Dopamin, Oxytocin und Endorphin ausgelöst. Diese Hormone und Neurotransmitter werden aufgrund ihrer euphorisierenden Wirkung oft auch als körpereigene Drogen bezeichnet:

  1. Freude erleichtert und verstärkt soziale Ansprechbarkeit und erleichtert es in sozialen Gruppen zu leben.
  2. Freude signalisiert uns, dass Bedürfnisse, die wir hatten, erfüllt wurden. Es ist schön, wenn man sich mit jemanden freuen kann.

In den Gleichnissen vom verlorenen Schaf, verlorenen Groschen und auch vom verlorenen Sohn wird das direkt angesprochen.

Das verlorene Schaf

Lukas 15, 5-7: Und wenn er es gefunden hat, dann freut er sich, nimmt es auf die Schultern 6 und trägt es nach Hause. Dort ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Schaf wiedergefunden!‹ 7 Ich sage euch: Genauso ist bei Gott im Himmel mehr Freude über einen Sünder, der ein neues Leben anfängt, als über neunundneunzig andere, die das nicht nötig haben.

Das verlorene Geldstück

Lukas 15,9: Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt zu ihnen: ›Freut euch mit mir, ich habe mein verlorenes Silberstück wiedergefunden!‹

Beim verlorenen Sohn lässt der Vater aus Freude über die Heimkehr des Sohnes ein Fest feiern. Und der Vater sagt zum älteren Sohn:

Lukas 15, 31-32: ›Mein Sohn‹, sagte der Vater, ›du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe. 32 Aber jetzt mussten wir doch feiern und uns freuen! Denn dein Bruder war tot und ist wieder am Leben. Er war verloren und ist wiedergefunden.‹

Ob sich der zuhause gebliebene Sohn dann doch noch mitgefreut hat, wird uns nicht erzählt. Und da merken wir schon: Man kann auch Freude verhindern, obwohl man Grund zur Freude hätte. Z. B. wenn man neidisch auf den andern ist, da kann man sich nicht wirklich mitfreuen. […]

Die komplette Predigt jetzt hier Anhören: