Ausschnitt aus einer Predigt, gehalten am 25.04.2021 in der LKG Jena von Ulrich Schmidt

Predigttext: Johannes 5, 1-5

[…] Die Frage nach der Religion ist die Frage nach dem Halt im Leben. Was gibt dir Halt im Leben – und im Sterben? Das Wort “Glauben”, im griechischen “pistis”, müssten wir immer mit “Vertrauen” übersetzen.

Was glaubst du? Meint: Worauf vertraust du? Was gibt dir Halt im Leben und im Sterben? Wenn wir uns nun den ersten Vers hier anschauen; 1. Johannes 5, 1: Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; dann steckt darin: Wer sein Vertrauen daraufsetzt, dass Jesus der Messias, der von Gott gesalbte, der Retter, der Christus ist, der ist von Gott geboren.

Also nicht: Wer das für wahr hält, sich aber nicht ganz sicher ist, dass Jesus der Christus ist… Es gibt heute manche Zeitgenossen, die so denken:

  • An dem Christentum muss schon was dran sein, sonst hätte es nicht schon so lange Bestand,
  • Irgendeinen Gott wird es schon geben,
  • ein höheres Wesen,
  • eine Kraft, die die Welt im Innersten zusammenhält,
  • ein übergeordnetes etwas….

Der Glaube an Gott wird dabei zu etwas sehr Ungewissen. Es könnte ja sein… Es könnte ja sowas wie Gott geben… Jesus, ja das war sicher ein guter Mensch, ein Sozialreformer,
der für seine Lehre hingerichtet wurde… Johannes meint aber mit dem Satz etwas ganz Sicheres, etwas Festes: Wer darauf vertraut, dass Jesus der Retter ist…

Was ist nun mit dem, der darauf vertraut, dass Jesus der Messias, der von Gott gesandte und gesalbte Retter ist? “… der ist aus Gott geboren” oder wie es Paulus im Wochenspruch formuliert: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung “… der ist aus Gott geboren.”

Mit jeder Geburt beginnt das Leben, mit unserer natürlichen Geburt beginnt das natürliche Leben in dieser Welt. Sobald ein Kind geboren wurde hat der Staat die Pflicht, sein Leben zu schützen. Obwohl das menschliche, biologische Leben schon ca. 9 Monate früher begonnen hat, schützt unsere Verfassung zurzeit das Leben eines Menschen erst nach der Geburt.

Für unser Wort “Leben” gibt es im griechischen auch wieder 2 unterschiedliche Worte:

BIOS und ZOÄ – Wir ahnen es schon:
Bios, meint das biologische Leben, das natürliche Leben, das materielle Leben.“Zoä“ dagegen steht für die Qualität des Lebens, nach der wir uns alle sehnen. ZOÄ geht über die bloße Existenz und einen funktionierenden Stoffwechsel hinaus. Dieses die Qualität des Lebens, der Sinn des Lebens kann nicht mit biologischen Mitteln bedient werden. Obwohl viele meinen: der Sinn des Lebens liege in diesen Dingen:

  • gut essen,
  • schön wohnen,
  • Familie gründen,
  • Arbeiten, wenn es anders nicht geht
  • mit Reisen den Wissensdurst stillen

Wenn wir versuchen immaterielle Bedürfnisse mit materiellen Gütern zu stillen, werden wir nicht zum Ziel kommen. ZOÄ zielt auf die Qualität des Lebens, auf den Sinn des Lebens. Johannes verwendet den Begriff Zoä, um das geistliche Leben vom biologischen Leben zu unterscheiden. Mit ZOÄ bezeichnet Johannes das Leben, das jeder hat, der aus Gott geboren ist, der von neuem geboren ist. […]

Predigttext: 1. Johannes 5, 1-5

1 Wer da glaubt, daß Jesus sei der Christus, der ist von Gott geboren; und wer da liebt den, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. 2 Daran erkennen wir, daß wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. 3 Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 4 Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 5 Wer ist aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist?

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